Willi Wills Wissen am Karls

Am 2. Mai war die Aufregung groß. Willi Weizel besuchte im Rahmen einer Produktion eines Films zum Thema „Radikalisierung“ unsere Schule. Interviewt wurden Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Jahrgangsstufe sowie Frau Arnold, die von Willi Weizel und der Produktionsfirma ins Boot geholt wurde. Uns, den Schülern der 10b, kam eine ganz besondere Ehre zu teil: Willi besuchte uns während des Deutschunterrichts und beantwortete bereitwillig all unsere Fragen. Von Karrierebeginn bis zu den Willi-Memes, die letztes Jahr im Internet kursierten, war alles dabei.  

Im Fokus des Treffens stand natürlich der Filmdreh und wir sollten von unseren persönlichen Erfahrungen und Workshops sowie Veranstaltungen zum Thema Rechtsextremismus und Antisemitismus berichten, sowie eine Einschätzung zu Hetze im Netz, vor allem auf Social Media, geben.  

Doch das Drehen im Pausenhof gestaltete sich schwieriger, als zunächst angenommen: Alle wollten Willi sehen!! Nachdem sich der erste Schüler mit den Worten „Kann ich bitte ein Foto machen, sie sind mein Kindheitstraum!!“ als Erster getraut hatte, Willi anzusprechen, gab es kein Halten mehr. Hier noch ein Autogramm und da noch ein Selfie und schon waren 15 Minuten verflogen, wobei die Lehrkräfte alle Mühe hatten, die Schülerinnen und Schüler wieder in ihre Klassenzimmer zu bekommen. Sogar auf die Stirn musste ein Autogramm geschrieben werden.  

Nach der ganzen Aufregung ging es dann aber wirklich los. Bei uns Interviewten stieg die Aufregung nun allerdings. Zum Glück waren sowohl das Team, als auch Willi sehr entspannt, sodass eine lockere Atmosphäre geschaffen werden konnte. In Zweier- und Dreiergruppen beantworteten wir alle Fragen und erzählten von unseren Erfahrungen, die wir bedauerlicherweise alle schon mit dem Thema Rechtsextremismus gemacht hatten.  

Auch wenn wir alle noch nie Opfer von rassistischen bzw. antisemitischen Anfeindungen waren, war es uns trotzdem wichtig, auf unsere Erfahrungen als Zeugen aufmerksam zu machen. Die Interview-Sequenzen werden Teil eines Schulfilms sein, welcher im Unterricht zu Aufklärungszwecken gedacht ist. Da es uns Schülerinnen und Schülern ein wichtiges Anliegen ist, auf das Problem des Rechtsextremismus hinzuweisen, war es uns eine große Ehre, bei diesem Projekt mitzuwirken. 

Diese Veranstaltung hat uns eine weitere Gelegenheit gegeben, um zu zeigen: Am Karlsgymnasium ist jeder willkommen und Diskriminierung jeglicher Art wird bei uns nicht geduldet! 

von Jannes Bornhäuser und Katharina Reebs