Abschiedsinterview mit Herrn Ludwig

Herr Ludwig verlässt das Karls, wir haben nachgefragt: 

Wie hat es Ihnen am Karls gefallen? 

In den sechs Jahren, die ich hier gewesen bin, hat es mir wirklich gut gefallen. Ich bin dankbar, an diese Schule gekommen zu sein. 

Welche Fächer haben Sie schon unterrichtet? 

Studiert habe ich Schulmusik aber auch Slavistik und Russisch, das habe ich aber nie unterrichtet. In meiner Zeit in Spanien habe ich v. a. Musik unterrichtet. Da ich von der Sprache angetan war, folgte das Spanischstudium und Deutsch als Fremdsprache. Letzteres habe ich u. a. in Riga unterrichtet. Am Karls hatte ich noch die Fächer Ethik und Psychologie. 

Was hat Sie motiviert, Lehrer zu werden? 

Ich komme aus einer Ingenieurs-Familie und hatte Mathe sowie Physik als Leistungskurse. Musikalisch hat es mich zur Geige und zum Klavier gezogen. Dieses Interesse hat am Ende überwogen und mich dazu gebracht, Schulmusik als Lehrfacht zu studieren. 

An welchen Schulen haben Sie schon unterrichtet? 

Studiert habe ich in Würzburg. Danach folgten elf Jahre am Gymnasium in Hammelburg (wo übrigens der neue Rektor herkommt), drei Jahre an der Deutschen Schule Madrid, gefolgt vom Michaeli-Gymnasium in München. Dann ging es wieder ins Ausland nach Riga. Zurück in Deutschland stand zuerst Nürnberg auf dem Plan, von dort wurde ich aber nach Erlangen abgeordnet. Dieser Weg führte mich dann schlussendlich ans Karlsgymnasium. 

Sie haben den Ruf, ein strenger Lehrer zu sein. 

Wichtig ist zu verstehen, dass fördern von fordern kommt. Das Gymnasium ist die 1. Bundesliga der Bildung. Unser Umfeld kann als Leistungsgesellschaft definiert werden und wenn man sich entscheidet, in dieser Gesellschaft zu leben, muss man etwas leisten. D.h. man muss sich anstrengen, selbst in so einem Fach, wie Musik. Anstrengung und Leistung kann aber auch viel Befriedigung geben. 

Wenn Sie das Karlsgymnasium einem Musikstück zuordnen müssten, welches würden Sie wählen? 

Alte römische Tänze, diese haben etwas Monumentales, Steinernes aber auch Lebendiges. Ein Werk von Strauss oder aber auch Bruckners 7. Symphonie würde sehr gut passen.  

Was möchten Sie uns Schüler*innen mit auf den Weg geben? 

Grundwerte wie Ehrlichkeit, gute Kommunikation oder zu Fehlern stehen, sind im Leben elementar. Aber auch Grundkenntnisse, v. a. von unserer abendländischen Kultur, sind absolut bereichernd. Natürlich spielt die Musik da eine wichtige Rolle, aber auch andere kulturelle Faktoren, wo das Herz und nicht nur der Kopf dabei ist, sind fürs Wohlbefinden sehr wichtig. Ohne dies wäre unser Leben sehr viel ärmer. 

Was werden Sie in Zukunft machen? 

Ich werde definitiv mehr Zeit haben und Rennrad fahren, unabhängig von den Wochenenden und Ferien verreisen und mich wieder mehr meinen anderen Interessen widmen. Außerdem werde ich für meine Familie da sein. 

Möchten Sie noch etwas erzählen? 

Ich bin sehr dankbar, dass ich ans Karlsgymnasium gekommen bin. Vom Bildungssystem würde ich mir eine Ausweitung des Notensystems wünschen. Die Noten sollten bewusst und nach tatsächlicher Leistung gegeben werden. Hierbei müsste das Bildungssystem auch flexibler werden. Wünschenswert wäre auch, dass Schüler*innen nicht nur für Noten, sondern vermehrt auch aus Interesse an der Sache lernen.