„Geboren 1999“

Autor: Charlotte Kerner

Gattung: Zukunftsgeschichte

Erscheinungsjahr: 1989

Verlag: Beltz & Gelberg

„Geboren 1999“ handelt von dem 1999 geborenen Jungen Karl Meiberg, der als Baby adoptiert wird und sich 17 Jahre später, im Jahr 2016, mithilfe der Journalistin Franziska Dehmel auf die Suche nach seinen leiblichen Eltern macht. Ein kurzer Besuch im Bürgerzentrum führt zu einer spannenden und langen Reise durch die moderne Fortpflanzungsmedizin und letztendlich zur erschreckenden Wahrheit über Karls biologische Eltern. 

Spannend an der Geschichte ist, dass das Buch 1989 geschrieben wurde, die Handlung aber einige Jahre in der Zukunft liegt. Dadurch sind aus heutiger Sichtu.a. die technischen Aspekte, z.B. die Nutzung von Tonbändern und Videokassetten eine Reise in die Vergangenheit.

Grundsätzlich sind „Adoption“ und „Fortpflanzungsmedizin“ interessante Themen, die Neugierde wecken und über die das Buch sehr gut informiert. Dennoch gleicht das Werk eher einem Sachbuch als einem Roman, was für die Autorin typisch ist. In einfacher Sprache verschafft Charlotte Kerner dem Leser ein Grundwissen zu diesen Themen. 

Der Protagonist Karl wird von seinen Mitschülern als „kalter Karl“ bezeichnet. Genau diese Kälte zieht sich durch das ganze Buch und vermittelt einen düsteren Eindruck. Abwechslungsreich wirken dagegen die Tagebucheinträge und Einblendungen von Zeitungsartikeln. Trotzdem fehlt ein echter Spannungsbogen, was mich ein wenig enttäuscht hat und meine Erwartungen an einen fesselnden Roman leider nicht erfüllt hat.

Empfehlen würde ich dieses Werk Interessenten an den Themen „Adoption“ und„Fortpflanzungsmedizin“, die in diesem Werk inhaltlich sehr gut beschrieben und verständlich erklärt werden. Nicht geeignet ist es für Leser, die Action oder spannende und surreale Sciencefiction erwarten.

 Rezension von Laura Dille, 9b