Von meinem Hardrock-Erlebnis

Selten habe ich mich so über ein Geburtstagsgeschenk gefreut, wie an diesem Tag. Ich würde auf ein Konzert gehen und nicht auf irgendeins. Sabaton, eine meiner absoluten Lieblingsbands würde auf ihrer großen Tournee „The Great Tour“ nach München in das Olympiastadion kommen. Und ich würde dabei sein. Der einzige Nachteil war, dass eine Schulaufgabe anstand und das schon am nächsten Tag. Ich würde sicher erst spät wieder heimkommen und sicher am nächsten Tag völlig müde sein. Doch Dank unseres gütigen Mister Maguire wurde der Schulaufgabentermin verschoben. Ich würde mich also voll auf das Konzert freuen können, ohne den Druck zu haben, am nächsten Tag eine Schulaufgabe schreiben zu müssen. Außerdem würde auch ein Klassenkamerad von mir mitkommen, ebenfalls ein großer Sabaton-Fan. Die schwedischen Hard-Rocker sind in Deutschland nicht sehr bekannt, aber in Schweden eine feste Rock-Macht, wie bei uns „Die Toten Hosen“ oder „Rammstein“. Mein eher härterer Musikgeschmack ist, sagen wir mal, gewöhnungsbedürftig und ein Erwachsener musste mitkommen. Meine rockigen Vorlieben habe ich eher von meinem Vater, allerdings ist der Unterschied zwischen den „Rolling Stones“ und „Sabaton“ dann doch sehr groß. Trotzdem hoffte ich, dass es auch meinem Vater gefallen würde.

Die Aufregung vor dem ersten Rock-Konzert ist dann doch höher als erwartet. Und dann gleich Sabaton. Immerhin würde es auch zwei Vorbands geben. Apocalyptica und Amaranthe. Das war schon beeindruckend genug, doch als dann um 21 Uhr Sabaton die Bühne betrat, oder eher erstürmte, kochte die Olympiahalle. “Ghost Division” als erster Song war perfekt gewählt und was noch viel lustiger war; mein Klassenkamerad saß genau 5 Plätze neben mir. In einer Halle mit geschätzten 30.000 Menschen. Ebenfalls erwähnenswert war, dass Sabaton schon mehrmals in München war und sich mit der Zeit ein Running Gag entwickelt hat. Das Publikum skandiert immer zwischen den Songs: „Noch ein Bier, noch ein Bier“. Und der Sänger Joakim Broden trinkt dann gelegentlich einen Becher Bier in einem Schluck aus, was das Publikum selbst dazu anregt, sich der Versuchung eines Bechern Biers hinzugeben. Jedoch war das Konzert keine Saufparty, sondern es ging alles sehr zivilisiert zu. Doch auch die Lichter und Pyro-Show auf so einem Konzert sind richtig sehenswert. Auch eine Erfahrung war, dass es einige Lieder gibt, welche man erst zu schätzen weiß, wenn man sie wirklich live gehört hat. Alles in allem war es ein tolles Erlebnis, was mir noch lange positiv in Erinnerung bleiben wird…